FRIEDE MERZ

Dass London eine richtungsweisende Station für Friede Merz war, wissen wir spätestens seit ihrer Debüt Single SOHO, die dem ein oder anderen sicherlich noch von der Spotify New Music Friday Playlist im Ohr klingt. Die liebevolle Hommage an die Queer-Szene des Londoner Stadtteils hatte sich sofort in die Ohren und Herzen der Zuhörer hier und jenseits des Ärmelkanals gebohrt. Die britische Hauptstadt und deren Musikgeschichte waren für die Hamburger Musikerin so prägend, dass sie ihre erste EP nach der geschichtsträchtigen DENMARK STREET benannt hat.

Auch Friedes zweite Veröffentlichung ist dem Einfluss der Musikmetropole gewidmet, und schlägt doch andere Töne an. DAISY LANE ist sozusagen das Negativ zur Vorgänger-EP.
Die Gitarren haben deutlich mehr Tiefe und Kante. Der Gesang ist in sämtlichen Spektren der menschlichen Gefühlswelt unterwegs und dennoch niemals sentimental, das wäre zu einfach, zu Disney, zu vorhersehbar. Das Sanfte im Extremen zu suchen und umgekehrt ist der Antriebsmotor dieser Stücke. Und zeigt dabei nur einmal mehr die enorme Bandbreite und Tiefe aus der die Sängerin, Gitarristin, Songschreiberin und Produzentin schöpft.

Die sechs Tracks dieser zweiten EP wurden ebenfalls in den Studios des ehemaligen Funkhaus Berlin aufgenommen und in London von Alex Killpartrick gemischt und von Mandy Parnell (Björk, Feist, The White Stripes uvm.) gemastert.
Kompromisse eingehen war noch nie Friedes Sache, schon gar nicht im Sound. Nachvollziehbar also der Schritt der jungen Künstlerin beide EPs zusammen auf eine Vinyl zu packen.
Beide Veröffentlichungen erblicken am 17.08.18 das Licht der Welt.

Einen Vorgeschmack auf das neue Material gibt es bereits am 03.08.18 mit der Single-Auskopplung ALBION. Transformativ trifft es ganz gut, hat man doch sogleich bei den ersten Tönen das Gefühl auf der Sommer-Festival Wiese im Victoria Park zu sitzen. Gar nix muss da, „whatever you do feels good to me.“ So ist es nämlich. Friede sei mit euch.